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taotal klimatisch
Austernleichen am Klimameer
Andreas, 5.2.21
Wir sollten unsere Migrationspolitik grundlegend überdenken. Die einzige invasive Art auf dem Planeten sind wir. Invadere (lateinisch), so sagt es uns Wikipedia, und so wussten wir es auch schon vorher, bedeutet "einfallen", "eindringen". Der Begriff kann also aus mehreren Perspektiven gedeutet werden. Wenn ich jemanden angreifen will, kann ich da "einfallen", als Soldat, Räuber, oder Eroberer. Dasselbe bei "Eindringen". Es geht also um Gewalt. Wenn jemand bei mir eindringen will, werde ich bedroht von dieser Person oder Entität oder Wesen, die mir Gewalt antun will. Wenn nun die köstlichen Atlantikaustern (selbst wenn ich sie nicht mag, muss ich doch anerkennen, dass sie von bestimmten Personen gemocht werden) in den dänischen Fjorden "eindringen", wenn ich sie also als invasive Art bezeichne, dann gehe ich davon aus, dass diese brutalen Biester mir und anderen Gewalt antun wollen. Dumm nur, in der ganzen Kausalkette, dass die Bedingung für den Exodus der Atlantikaustern der von mir und meinen Vorgängern (ja, ich bleibe bei der männlichen Form) verursachten Erwärmung des Atlantik liegen. Die Auster hatte es nämlich sehr gut dort, und hätte ich sie in Ruhe gelassen, wäre sie nicht nach Dänemark gewandert. Erstens also sollte ich verstehen, dass nicht die Auster "Invasiv" ist, sondern, dass ich es bin, indem ich ihr Habitat erwärmt und somit schlechter bewohnbar gemacht habe. Hat mich jemand gerufen? Hat die Auster um Erwärmung gebeten? Hatte sie niemanden zum kuscheln? Tatsache ist, die Auster besucht mich jetzt. Und meine geliebten Nordseeaustern, die doch schon so lange (tausend Jahre und Meer) hier ansässig sind, schlagen jetzt Alarm. Sie werden böse und rufen mich zu Hilfe. Hilfe, die Atlantikauster bedroht uns! Tja, meine Freunde, an dieser Sache ist die Atlantikauster nicht gerade selbst schuld. Heissen wir sie willkommen, oder kühlen wir die See wieder ab. Guten Appetit. Andreas, 9.2.2021
„Sobald die Klimakrise in all ihren Konsequenzen erkannt wird, sind es nicht mehr wir, die uns in Richtung Zukunft bewegen, es ist eigentlich so, dass eine dystopische Zukunft immer schneller auf uns zurast. Dieser neue Horizont verändert unsere Gegenwart und wertet sie auf: Nie war die Gegenwart wichtiger als heute! Mit jedem Jahr, das vergeht, ohne dass strukturelle Änderungen zu einem nachhaltigeren Wirtschaftssystem führen, wird eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen auf der Erde unwahrscheinlicher. Wenn wir nicht mehr wegsehen und die Gegenwart anerkennen, wie sie ist, können wir beginnen, über die Möglichkeit eines „Lebens in den Ruinen des Kapitalismus“ (Anna Tsing) nachzudenken. In diesem Durchgang werden notwendige Richtungsänderungen und mögliche Wege in die Zukunft dargestellt.“ (Nina Pohler und Alexandra Strickner) Nicolas, 18.2.2021
Nicolas , 18.2.2021
Ich wurde vor kurzem von jemanden gefragt:

"Welcher Aspekt ist für dich derzeit bzgl. der „Fair Practices“ am zentralsten? "

Und als ich loszuschreiben begann, kamen mir folgende Sätze über die Lippen.

"Unser Umgang mit den "Digitalien". Ich nenne das Konglomerat aus Algorithmen, Hardware, Programmumgebungen und deren Hersteller mal so. In ihren Innereien entscheidet sich viel Fairness! Durch sie werden Zugänge kontrolliert und Handlungen ermöglicht. Durch sie wird Wissen sichtbar und Macht etabliert; wird Zeit eingeteilt und Geld verteilen. Durch sie profilieren wir uns, wodurch sie von uns profitieren. Durch sie treten wir in Kontakt oder stolpern über Versammlungen. Die Maßnahmen gegen den Coronavirus haben diese Tatsache verstärkt. Wir müssen diese Digitalien als Player auf dem Spielfeld der Fairness verstehen. Die Ungleichheit des Games ist erstmal eklatant. Rechenleistung gegen Intuitions- und Empathie-Fähigkeit.
Ein Frankenstein’sches Machtgefälle: was der eine besitzt, hat das Andere nicht und umgekehrt. Fair-sein heißt, zu wissen, wo wessen Grenzen sind.
Das ist nicht leicht, denn die Digitalien greift tief in die sozialen Verhältnisse ein. Es ist nicht fair von allen die gleiche Reaktionszeit, die gleiche Verfügbarkeit oder den gleichen Informationsstand zu erwarten. Ebenso ist es nicht fair dereguliertes high-frequency trading zuzulassen oder Daten abzusahnen. Es kann aber fair sein Vernetzung zu ermöglichen, Wissen zu teilen, echte Wahl zu haben, Chance zu geben, Tools in der Hand zu haben etc. "Fair Practice" muss sich dem Digitösen annehmen!"

Als das dann da stand, habe ich mich gefragt, ob das tatsächlich die einzige Realität sei. Die zweite Frage habe ich darum wie folgt beantwortet:

2. Welcher wird es in Zukunft und nach der Covid-19 Krise sein?

So wie die Digitalien mehr und mehr zu unserer Natur gehören, wird die Krise der Biosphäre immer deutlicher unser Leben und unsere Erwartungen daran beeinflussen. Ich nehme an, dass die Covid-19 Krise nur ein kleiner Auswuchs der Klima Krise gewesen sein wird. Diese Krise ist Grundsätzlich unfair! Wer sie verursacht, trägt die Konsequenzen zuletzt. Das hat viel mit einer Kultur der Teilnahme und Teilhabe zu tun. Die Kunst hat hier eine transformatorische und vermittelnde Rolle einzunehmen, weit über die Homosphäre hinaus!

Ich finde die Texte etwas hochtrabend. Aber eigentlich waren es die Fragen, die mir über den Kopf stiegen. Was kann den die Kunst schon? Wie stelle ich mich in diese Rolle hinein und stehe dafür mit der entsprechenden Praxis?

Nun, die Fragerei ging weiter : 3. Eine Frage an dich als Wissenschaftler: Krisen haben in der Kunst Kehrtwendungen und auf internationaler Ebene avantgardistische Bewegungen hervorgerufen. Was meinst du? Könnte das auch nach Covid-19 wieder passieren?

Da bahnt sich was an! In Brüssel wo ich wohne hat - und das ist nur ein Beispiel - das Bâtard Festival fast ausschließlich online stattgefunden. Die Kommunikationsformen, welche das Live Event ersetzen - zum Großteil durch einen Click auf’s Play-Dreieckchen - fordert ästhetisch und inhaltlich die Künstlerschaft heraus. Wenn einem über Nacht ein Hauptelement des Kunstgenusses entsagt wird, muss man darauf reagieren, und das kann sehr aufregend sein! Was heißt Präsenz, oder Öffentlichkeit? Was bedeutet die Begegnung mit dem Werk, oder die Teilnahme am Gestalten von sozialem Erleben? Unter der Bedingung von sozial distancing muss Neues erfunden werden. Jede Kunst schafft Techniken, jede neue Technik schafft Kunst. Das gilt auch für Krisen.
Ich stand noch selten so oft in Parks herum und habe mich, oft mit mir selbst, über Kunst unterhalten.

Da merkte ich, wie ich von der HMCC geprägt bin. Alle kleinen und suchenden Gesten und Elemente in die Richtung zusammen ergeben ein großes Bild.
To see a World in a Grain of Sand
And a Heaven in a Wild Flower
Hold Infinity in the palm of your hand
And Eternity in an hour
A Robin Red breast in a Cage
Puts all Heaven in a Rage
A Dove house filld with Doves & Pigeons
Shudders Hell thr' all its regions
A dog starvd at his Masters Gate
Predicts the ruin of the State
A Horse misusd upon the Road
Calls to Heaven for Human blood
Each outcry of the hunted Hare
A fibre from the Brain does tear
A Skylark wounded in the wing
A Cherubim does cease to sing
The Game Cock clipd & armd for fight
Does the Rising Sun affright
Every Wolfs & Lions howl
Raises from Hell a Human Soul
The wild deer, wandring here & there
Keeps the Human Soul from Care
The Lamb misusd breeds Public Strife
And yet forgives the Butchers knife
The Bat that flits at close of Eve
Has left the Brain that wont Believe
The Owl that calls upon the Night
Speaks the Unbelievers fright
He who shall hurt the little Wren
Shall never be belovd by Men
He who the Ox to wrath has movd
Shall never be by Woman lovd
The wanton Boy that kills the Fly
Shall feel the Spiders enmity
He who torments the Chafers Sprite
Weaves a Bower in endless Night
The Catterpiller on the Leaf
Repeats to thee thy Mothers grief
Kill not the Moth nor Butterfly
For the Last Judgment draweth nigh
He who shall train the Horse to War
Shall never pass the Polar Bar
The Beggars Dog & Widows Cat
Feed them & thou wilt grow fat
The Gnat that sings his Summers Song
Poison gets from Slanders tongue
The poison of the Snake & Newt
Is the sweat of Envys Foot
The poison of the Honey Bee
Is the Artists Jealousy
The Princes Robes & Beggars Rags
Are Toadstools on the Misers Bags
A Truth thats told with bad intent
Beats all the Lies you can invent
It is right it should be so
Man was made for Joy & Woe
And when this we rightly know
Thro the World we safely go
Joy & Woe are woven fine
A Clothing for the soul divine
Under every grief & pine
Runs a joy with silken twine
The Babe is more than swadling Bands
Throughout all these Human Lands
Tools were made & Born were hands
Every Farmer Understands
Every Tear from Every Eye
Becomes a Babe in Eternity
This is caught by Females bright
And returnd to its own delight
The Bleat the Bark Bellow & Roar
Are Waves that Beat on Heavens Shore
The Babe that weeps the Rod beneath
Writes Revenge in realms of Death
The Beggars Rags fluttering in Air
Does to Rags the Heavens tear
The Soldier armd with Sword & Gun
Palsied strikes the Summers Sun
The poor Mans Farthing is worth more
Than all the Gold on Africs Shore
One Mite wrung from the Labrers hands
Shall buy & sell the Misers Lands
Or if protected from on high
Does that whole Nation sell & buy
He who mocks the Infants Faith
Shall be mockd in Age & Death
He who shall teach the Child to Doubt
The rotting Grave shall neer get out
He who respects the Infants faith
Triumphs over Hell & Death
The Childs Toys & the Old Mans Reasons
Are the Fruits of the Two seasons
The Questioner who sits so sly
Shall never know how to Reply
He who replies to words of Doubt
Doth put the Light of Knowledge out
The Strongest Poison ever known
Came from Caesars Laurel Crown
Nought can Deform the Human Race
Like to the Armours iron brace
When Gold & Gems adorn the Plow
To peaceful Arts shall Envy Bow
A Riddle or the Crickets Cry
Is to Doubt a fit Reply
The Emmets Inch & Eagles Mile
Make Lame Philosophy to smile
He who Doubts from what he sees
Will neer Believe do what you Please
If the Sun & Moon should Doubt
Theyd immediately Go out
To be in a Passion you Good may Do
But no Good if a Passion is in you
The Whore & Gambler by the State
Licencd build that Nations Fate
The Harlots cry from Street to Street
Shall weave Old Englands winding Sheet
The Winners Shout the Losers Curse
Dance before dead Englands Hearse
Every Night & every Morn
Some to Misery are Born
Every Morn and every Night
Some are Born to sweet delight
Some are Born to sweet delight
Some are Born to Endless Night
We are led to Believe a Lie
When we see not Thro the Eye
Which was Born in a Night to perish in a Night
When the Soul Slept in Beams of Light
God Appears & God is Light
To those poor Souls who dwell in Night
But does a Human Form Display
To those who Dwell in Realms of day
Auguries of Innocence
By William Blake
THE FLY
by William Blake

Little Fly,
Thy summer’s play
My thoughtless hand
Has brushed away.

Am not I
A fly like thee?
Or art not thou
A man like me?

For I dance
And drink, and sing,
Till some blind hand Shall brush my wing.

If thought is life
And strength and breath
And the want
Of thought is death;

Then am I
A happy fly,
If I live,
Or if I die.
Das ist wasser
Nicolas Galeazzi · Bachab